Dienstag, 14. Juni 2011

Es war die Angst

Heute ist mein erster Arbeitstag nach einer wohl dringend notwendig
gewordenen Auszeit.
Mir geht es besser.
Nachdem ich letzten Monat arge Probleme hatte, mich auf meine Arbeit zu
konzentrieren, hät sich das mit den Ablenkungen wieder in Grenzen.

Was hat sich in den letzten 2 Wochen getan?

Nun, nachdem ich mit der Arbeit nicht mehr klar kam, hatte ich mir
spontan ein paar Tage Urlaub genommen. Doch nach dem Urlaub konnte ich
meine Arbeit nicht mehr antreten.
Ich hatte Angstzustände.
Angst davor, Ärger zu bekommen, weil ich im vergangenen Monat so
schlechte Leistungen gebracht hatte.
Doch die Angst machte alles noch schlimmer und verhinderte, dass ich in
der Lage war, weitere Leistung zu bringen.
So analysierte es zumindest vergangene Woche die Psychologin, welche ich
nach meinem letzten Eintrag in diesem Blog aufgesucht hatte.

Rückblickend betrachtet ergibt das ganze sogar richtig Sinn.
Ich hatte vor Wochen einen schlechten Tag, an dem ich mich nicht
konzentrieren konnte. Dies war wohl ADS-bedingt.
Eigentlich kein Problem, wäre ich da nicht in einen Teufelskreis hinein
geraten:

Weil ich an dem Tag nahezu null verwertbare Arbeitsergebnisse erbracht
hatte, hatte ich am nächsten Tag mehr Arbeit zu erledigen.
Dies setzte mich unter Druck, und ich bekam Angst, die Arbeit nicht
fristgerecht lösen zu können.
Diese Angst begann mein Unterbewusstsein zu beherrschen und lenkte mich
wiederum vom Arbeiten ab.
Die Folge war, dass ich einen weiteren Tag mich nicht auf die Arbeit
konzentrieren konnte.

Dies wiederholte sich Tag für Tag, und wurde schleichend immer
schlimmer, ohne dass ich mir erklären konnte, wo das Problem lag.
Nach meinem Urlaub, als ich dann wieder zur Arbeit gehen wollte, wurde
ich mir dieser Angst erst bewusst:
Ich hatte an diesem Morgen so große Angst davor, zur Arbeit zu gehen,
dass ich weinend zusammen brach.
Meine Frau verbot mir daraufhin zur Arbeit zu fahren und schickte mich
stattdessen zum Arzt.
Es folgte eine Woche Krankschreibung und eine Überweisung zu oben
erwähnter Psychologin.

Erst im Gespräch mit ihr, und als ich mir danach noch mehr Gedanken dazu
machte, bemerkte ich, dass ich wirklich ein Angstproblem habe.

Mittlerweile geht es mir besser, weil ich (zugegeben erst nachdem meine
Frau mir etwas Druck gemacht hatte) mich mit meinem Arbeitgeber über das
Problem unterhalten habe.
Entgegen meiner Ängste brachte mir dieser Verständnis entgegen.
Einen Teil der verpassten Arbeit (vor allem einige wichtige
Buchhalterische Tätigkeiten für letzten Monat) kann ich nachholen.
Ich bekam positives Feedback, dass ich meinem Arbeitgeber wertvoller
bin, als ich das selber von mir angenommen hatte.
In Zukunft werde ich öfter mit meinem vorgesetzten Sprechen, ob ich
Probleme bei der Arbeit habe.

Merkwürdig nur, dass ich nicht gemerkt habe, wie sich dieses Problem
langsam aufgebaut hat.
Erst als ich arbeitsunfähig wurde, und in folge dessen zur Psychologin
ging, wurde es besser.
Zumindest weiß ich nun, worauf ich etwas mehr achten muss.
Ich werde, was dieses Angst-Problem angeht, zumindest nun noch
professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.
Mal sehen, wie es weiter geht.

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